Preludium
This is content for my Facebook friends, who are mostly German and so, this rant is German too. If you want to feel it, you can use google translator. It was starting with this here.
Facebook – und tschüss!
Ein paar Monate hadere ich schon mit Facebook. Mir ist aufgefallen, dass neben der bezahlten Werbung („Anzeige“ – bis vor ein paar Wochen noch „Gesponsorter Inhalt“) immer mehr „Vorschläge für mich“ kommen. Gefühlt zehnmal so viele wie noch vor einem Jahr. Und die passen zu 95% absolut nicht.
Zudem sorgen diese Vorschläge dafür, dass ich eigene Beiträge von meiner Freundesliste nicht mehr sehe. Nebenbei habe ich die Vermutung, dass Facebook mir sowieso nicht mehr alle Beiträge meiner Freunde oder abonnierten Gruppen anzeigt.
Werbung kann ich gut aushalten, wenn sie nicht passt. Denn da hat jemand Geld rausgescheschmissen für nichts. Sein Problem, nicht meins und wenn die Werbung irrelevanten Inhalt hat, werde ich halt auch zu nichts verführt.
Aber die Vorschläge werden immer absurder. Abgesehen davon, dass ca. 70% davon auch Werbung ist. Nicht gekennzeichnete Werbung, also eigentlich ein Fall für die Medienaufsicht.
Mist ohne jede Methode
Dass soziale Medien Daten über Dich sammeln, begründen Sie ja gerne damit, dass ich mit der Zeit (nur noch) Inhalte sehe, die zu meinen Interessen passen. So die Theorie. Vor zwei Monaten ist mir der Kragen geplatzt, nachdem ich immer mehr Themen bekam, mit denen ich nichts zu tun habe, zum Beispiel:
- LKW Fahrer und stolz darauf
- Fußball
- Rockbands
- Irrelevante Promis
Es tummeln sich ja alle gesellschaftliche Gruppen auf Facebook. Vielleicht weiß Facebook nicht genug über mich, ich bin ja in der Vergangenheit recht sparsam mit meinen Infos umgegangen. Teilweise konnte der Algorithmus schon erraten, wo ich wohl gewohnt habe, es werden recht viele Vorschläge aus Gießen/Marburg und Umgebung angezeigt, auch aus dem Saarland und ein bißchen was Baden-Württemberg und Umgebung.
Also dachte ich mir, lass Facebook etwas von Dir wissen. Dieser Schmerz war plötzlich geringer, als die absolut dummen Vorschläge. Ich fing also vor zwei Monaten damit an, radikal jeden Vorschlag über das Dreipunktemenü beim Beitrag auszublenden: „Alles von Blabla verbergen“
Facebook wurde schlimmer
So, jetzt nach zwei Monaten kann ich sagen: Es nützt nichts. Es kommen einfach keine personalisierte Werbung oder Vorschläge. Im Gegenteil, es wird absurder. Tage oder auch „Reloads“ über den Tag lassen sehr schnell DAS Themengebiet erkennen, womit mich Facebook zuballert. Habe ich spätestens nach dem zweiten Reload alles rausgeräumt, beginnt das neue Themengebiet.
Dabei ergibt sich beispielsweise folgendes Muster:
- Ah, Du magst kein Fußball generell, wie wäre es denn mit bestimmten internationalen Fußballmannschaften?
- Keine internationale Fußballmannschaften? Wie wäre es denn mit regionalen Fußballmannschaften?
- Nein, auch nicht? Ok, dann vielleicht Fanclubs von Fußballmannschaften?
- Oh, ich bitte um Verzeihung, dann halt Frauenfußball?
- Auch nicht? Und was ist mit Zeitungen, die hier über Fußball berichtet haben?
- Hm. Jetzt weiß ich auch nicht weiter. Pakistanischen Kricketmannschaften, hm? HMM?
Dasselbe Schema zieht sich durch mit
- Flugzeugen => Fluggesellschaften => Piloten => Pilotinnen => Militärflugzeugen => Historische Berichte über Flugzeuge
- Prominente => Angelina Jolie (zwei Tage lang!) => DSDS/Bachelor etc. => Z-Promies => Zombies
- Supercars => Mercedes (ganzer Tag) => Tuningcontent => Schraubercontent => SUVs => Autohäuser => Amerikanische Autohäuser, die einem Kunden gerade ein Auto verkauft haben
Und sehr spezielle Themen, wie
- Vietnamesische Memes (ich kann den Mist noch nicht mal lesen)
- Verkäufer für Krankenhausbetten – in Manila (Philippinen)
- Speisekarten oder Bilder von Speisen aus Hinterhofgaststätten in einem winzigen Kaff in den U.S.A.
Facebook, ich habe keinen Bock mehr auf diesen Scheiß.
Deadline 31.03.2023
Da ich meinen Facebook-Account komplett löschen werden (anstatt nur auf inaktiv zu setze oder einfach fern zu bleiben), werdet Ihr nichts mehr von mir auf Facebook finden, also auch nicht diesen Text/Link. Deswegen drei Wochen Zeit, damit Ihr ggf. noch dieses hier lesen könnt – falls es Euch überhaupt interessiert.
Ich werde zukünftig (wieder) ein blog führen.